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Kurzdeutsch und Nobelpreisträger

Was will uns diese Überschrift sagen? Vielleicht, dass es bald Nobelbellpreisträger gibt, die ihre Dankesrede durchgängig in Kurzdeutsch formulieren? Nein. Das passiert wohl erstmal nicht.

Es geht in diesem Gedanken vielmehr darum, dass es handfeste Belege dafür gibt, dass das Kurzdeutsch seine Wurzeln nicht nur in der Arbeitermigration in der Mitte des letzten Jahrhunderts hatte, sondern bereits schon zur Jahrhundertwende einen gewissen sozialen Status dokumentierte. An dieser Stelle kommt der Nobelpreis mit ins Spiel, genauer gesagt ein Literaturnobelpreis.

Diesen erhielt nämlich kein geringerer als Gehart Hauptmann im Jahr 1912. Nur ein Jahr zuvor veröffentlichte er sein Werk "Die Ratten" und dokumentierte darin für uns die großstädtischen Wurzeln des Kurzdeutschs.

Hauptmann lässt eine schwangere Magd, die eine Vetreterin einer klar definierten sozialen Schicht im Berlin der damaligen Zeit ist, ganz typisch mit "Dann stürz ick mir eben Landwehrkanal" drohen.

Daran können wir bereits vor hundert Jahren die Wurzeln des heutigen Kurzdeutschs erkennen, bei dem es dann ja entsprechend "Dann stürz isch mich eben Landwehrkanal" heißen würde.

Kennen Sie auch (literatur-) historische Zitate, in denen man die Wurzeln unserer heutigen Umgangssprache erkennen kann? Schreiben Sie mir doch. Ich bin sehr gespannt!

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